Freitag, 20. Januar 2012

Happy Birthday, David Lynch!

Heute ist David Lynch 66 Jahre alt geworden. Mit Filmen wie ERASERHEAD, BLUE VELVET, LOST HIGHWAY und MULHOLLAND DRIVE, sowie der genialen Serie TWIN PEAKS ist ihm schon lange ein Platz in den Annalen der Filmgeschichte sicher. Alles gute David, und beglück uns noch viele Jahre mit weiteren Filmperlen!

Hier ein wahres Wort vom Meister:

Montag, 21. November 2011

Review: The Thing (2011)

The Thing

Originaltitel:
The Thing

Produktionsland: USA
Jahr: 2011

Laufzeit: 102 Minuten
FSK-16

Regie: Matthijs van Heijningen Jr.

Cast: Mary Elizabeth Winstead, Joel Edgerton



Plot:
Eine Gruppe norwegischer Wissenschaftler macht in der Antarktis eine unerwartete und spektakuläre Entdeckung: Tief im Eis begraben schlummert ein offenbar vor langer Zeit gestrandetes Alien-Raumschiff und nicht weit entfernt findet sich sogar dessen glückloser Pilot, ebenfalls schön konserviert im ewigen Eis. Der Leiter der norwegischen Expedition ruft deshalb einen befreundeten amerikanischen Kollegen mitsamt zweier Assistenten als Unterstützung zu sich und gemeinsam soll das Alien geborgen werden - blöd nur, dass der extraterristrische Ötzi noch verdammt lebendig ist..


Kurzinhalt:
  • Schnee, Eis, Einsamkeit: 90%
  • Besucher aus dem All, groteske Körperverschmelzungen: 80%
  • Flammenwerfer: 95%

Bewertung:
The Thing ist ein Prequel zum gleichnamigen Carpenter Klassiker von 1982. Meine Erwartungen waren recht niedrig und beschwingt durch ein doch sehr positives Review in der Deadline wischte ich zunächst alle Vorbehalte beiseite. Zunächst. Denn nach spätestens einer dreiviertel Stunde wusste ich wieder, dass meine Vorbehalte nicht unbegründet waren. Zwar ist The Thing durchaus spannend und solide inszeniert. Und Logikflauten größer als das arktische Ozonloch sowie Charaktere ohne jegliche Tiefe - also wenn ich, selbst als Wissenschaftler, auf ein augenscheinlich noch intaktes, riesiges fucking Raumschiff stoßen würde, und dann liegt da auch noch ein monströses Alien rum - ich wär aber sowas von auf den Malediven oder anderswo, Wissenschaft-my-ass, echt jetzt - aber bei einem Horrorfilm: geschenkt.



Unverzeihlich ist aber das dermaßen verschenkte Potential. Die technisch durchaus gut gemachten Alienmutationen werden derart aufdringlich ins Bild gesetzt, dass jeder Grusel verloren geht. Man fühlt sich spontan wieder in die billigen Horrorfilme der 80er Jahre zurückversetzt, in denen es reichte, einem mittelmäßig begabten Schauspieler eine möglichst aufwendige Latexmaske aufs Gesicht zu setzen und schon hatte man einen Horrorfilm, hier nur eben mit CGI statt Latex. Alien hat schon 1979 gezeigt, wie man eine unheimliche Bedrohung inszeniert und auch Carpenters The Thing war weit unheimlicher, als dieser blutleere Aufguss.


Statt Grusel bedient sich van Heijningens Prequel zahlreicher lehrbuchmäßiger Cheap-Scares, die dermaßen lehrbuchmäßig sind, dass von "Scare" gar keine Rede mehr sein kann. Zudem ist auch das Timing des Schnitts manchmal dermaßen daneben (insbesondere in der Schlüssel-such-Szene), dass selbst der unbedarfteste Kinogänger sich kaum erschrecken dürfte. Dabei bietet gerade das Setting für einen Horrorfilm eine ideale Ausgangssituation: Die Isolation im Nirgendwo, das Abgeschnittensein von jeglicher Zivilisation, die allgegenwärtige Paranoia "Wer ist bereits ein Alien?", die klaustrophobischen Angstzustände des Gefangenseins in einer kleinen Forschungsstation, die Auswegslosigkeit.. all das wird vom Film zwar angerissen, aber so inkonsequent, dass einfach keine beklemmende Atmosphäre aufkommen will. Trotz eines ordentlichen Budgets von 35 Millionen Dollar wird man das Gefühl nicht los, dass hier lediglich "herunter gedreht" wurde und da hilft dann auch die niedliche Mary Elizabeth Winstead (Death Proof) als Eye-Candy nur wenig.


Es ist schon bezeichnend, dass die beste Szene des gesamten Films Teil des Abspanns ist, wenn sich zum bisher blass gebliebenen Score das Carpenter The Thing Theme reiht und mit wunderbar fatalistischem Grundton - quasi als Hommage - die Anfangsszene des 1982er Films gezeigt wird. Es geht doch - warum nicht früher so?

Fazit:
Als kurzweiliges Popcorn-Kino noch tauglich, als Horrorfilm und Prequel versagt The Thing aber auf ganzer Linie. Sobald die Heimkino VÖ ansteht auf Grund des stimmungsvollen Abspanns immerhin als Einstieg für einen abendlichen The Thing-Marathon in gemütlicher Runde geeignet.


6/10


Artverwandtes / Für Freunde von:
The Thing (1982)
Alien (1979)
Predator (1987)

Montag, 24. Januar 2011

Betr.: TrashOThek!

Es sei an dieser Stelle nochmal an den wirklich hervorragenden VideoCast von trashothek.de erinnert, gemacht von zwei beinharten Filmfans, wahre Tausendsassa!

Zum direkt angucken hier eingebettet der erste Teil, die Webseite der beiden ist aber unbedingt zu empfehlen.

Rechts-Klick um in neuem Fenster zu öffnen.

Betr.: Abwertung Surival of the Dead / Ricky Gervais @ Golden Globes

Nach erneutem Betrachten in trauter Runde des letzten George A. Romero Streifens SURVIVAL OF THE DEAD musste ich leider feststellen, dass dieser lange nicht so gut ist, wie von mir in meinem Kinoreview beschrieben und daher die ursprüngliche 8/10 auf eine 7/10 reduzieren. Buh!

Ricky Gervais, seines Zeichens großartiger Standup-Comedian und hierzulande in erster Linie als Erfinder des STROMBERG-Vorbilds THE OFFICE und Dank seines kleinen virtuellen Gastspiels in GTA IV bekannt, moderierte die diesjährigen Golden Globes Awards und das auf eine so witzige wie bissige Art und Weise, dass hier einmal ein paar Ausschnitte gezeigt werden sollen:

TEIL 1:


TEIL 2:

Freitag, 24. Dezember 2010

Betr.: News / Petition gegen Zensur von Dead Space 2

Im Filmkult-Blog ist mal wieder seit geraumer Zeit tote Hose, einfach weil ich keine Zeit finde, vernünftige Reviews zu schreiben. Dabei gäbe es lohnenswerte Filme en masse, zuletzt erfreuten meine Augen MACHETE, THE EXPENDABLES, CURE, TAMPOPO, POSTMAN BLUES, ERBARMUNGSLOS, INFERNAL AFFAIRS II und auch die vor kurzer Zeit auf DVD erschienenen, grandiosen SHUTTER ISLAND und INCEPTION wären eine Rezeption wert. Aber ich komm ja nichtmals dazu, mir die tolle Zombie-Serie THE WALKING DEAD zu Gemüte zu führen! Naja, aber auch das wird sich hoffentlich bald wieder ändern.


Noch weniger erfreulich ist da folgende News: Wie auf schnittberichte.com zu lesen ist, will das bayerische (war ja klar) Sozialministerium die USK 18 Freigabe für das Videospiel DEAD SPACE 2 anfechten, und das, obwohl es bereits die fünfte Prüfung des Titels war und obwohl die USK wohl weit mehr Kompetenz besitzt, als die bayerischen Bauerntölpel. Durch eine erneute, sechste Prüfung wäre auch der deutsche Releasetermin in Gefahr, und nicht nur der deutsche Spieler wäre der leidtragende (was er schon gewöhnt sein dürfte), es entstünde womöglich auch ein wirtschaftlicher Schaden.

Daher: Auch wenn ihr selbst keine Spieler seid, oder (wie ich) nicht am Spiel interessiert, nehmt an der Petition gegen die erneute USK Prüfung teil, jede Stimme zählt und Zensur geht uns alle was an!


UPDATE: Dead Space 2 hat entgegen der Bemühungen seitens des bayrischen Sozialministeriums doch eine FSK-18 Freigabe erhalten. Die CSU verlangt nun eine erneute Gesetzesänderung des erst 2003 in Kraft getretenem Jugendschutzgesetzes, übrigens ganz im Gegensatz zum Jugendschutz, der hinter dem geltenden Recht steht. Somit hat das Grauen in Form von Zensur und Bevormundigung erwachsener Bürger in Deutschland ein neues Gesicht:

Christine Haderthauer (rechts - äh, links)




..

Mittwoch, 18. August 2010

Netzfund: Deliver me to hell

Einen interaktiven Zombie-(Werbe-)Film kann man auf Youtube spielen. Ihr lenkt die Entscheidungen eines Pizzaboten, der mitten in der Zombiekalypse eine Pizza ausliefern muss. Hierzu werden am Ende jedes Filmschnippsels zwei Auswahlmöglichkeiten vorgegeben: die eine bedeutet euer Überleben, die andere den sicheren (und blutigen) Tod! Auch wenn ich als Nicht-Neuseeländer nichts von dem abschliessenden Gewinnspiel habe, so ist das ganze doch sehr witzig und unterhaltsam und ausserdem auch noch ausserordentlich gut produziert.



Oder im neuen Fenster(empfohlen) auf youtube.com

Sonntag, 25. Juli 2010

Memorial: Vic Morrow

 Am 23. Juli 1982, also vor 28 Jahren und 2 Tagen, verstarb Schauspieler Vic Morrow im Alter von 55 Jahren auf tragische Weise. Bei den Dreharbeiten einer Episode von Twilight Zone: The Movie kam es zu einem furchtbaren Unfall. Vic Morrow sollte in einer Szene zusammen mit zwei Kindern durch einen Fluß waten, im Hintergrund Explosionen und ein tief fliegender Helikopter. Doch die Feuerwerkskörper beschädigten den Hubschrauber, der ausser Kontrolle geriet und abstürzte. Vic Morrow und beide Kinder wurden von den Rotorblättern getötet. Die Insassen des Hubschraubers überlebten leicht verletzt.

Für Vic Morrow, der bis dahin nur aus einer eher unbedeutenden Fernsehserie der 60er Jahre und einigen trashigen Filmperlchen wie "Der weiße Killer" (1980) bekannt war, hätte dies eine Art Comeback sein sollen. Er hinterließ zwei Töchter, darunter Jennifer Jason Leigh, die in die Fußstapfen ihres Vaters trat und ebenfalls Schauspielerin (u.a. zu sehen in eXistenZ) wurde.

Ich erlaube mir kein Urteil darüber, wer die Schuld trägt. Doch der unangenehme Verdacht liegt nahe, dass Regisseur John Landis und/oder Personen aus dem Umkreis der Produktion Warnungen über die Gefährlichkeit dieses Stunts aus Eigensinnigkeit in den Wind geschlagen haben. Ich bin zwar kein Freund übermäßigen CGI Einsatzes, aber "echte" Stunts erfordern ein hohes Maß an Verantwortung - dieser wurde hier nicht nachgekommen. Vic Morrows Tod sollte eine Warnung für alle Regisseure und Produzenten sein, nicht für spektakuläre Bilder das Wohl ihrer Darsteller und Crew zu gefährden.

Weitere Informationen, sowie die Aufnahmen, die den Unfall zeigen (nicht explizit bzw. "graphisch") finden sich hier.

Samstag, 24. Juli 2010

Betr.: Update

Die Seite "Alle Reviews" wurde nun entfernt, da sich alle Reviews nun auch auf der Seite "Ratings" befinden.
Die "Veranstaltungstipps" sind mal wieder alles andere als aktuell, ich werde mich demnächst darum kümmern.

Und wo ich gerade mal so nachgeschaut habe, welche Suchanfragen getätigt wurden um auf diese Seite zu kommen... "Tobias Schenke naked"?! WTF!

Trailer: Machete

Ein neuer Red Band Trailer zum kommenden Exploitation-Spektakel Machete - und endlich kriegen wir auch mal zu sehen, was wir uns alle davon erhoffen: Blut und Brüste! Trailer ab!

Review: OSS 117 - Er selbst ist sich genug

OSS 117: Er selbst ist sich genug
Originaltitel:
OSS 117: Rio ne répond plus

Produktionsland: Frankreich
Jahr: 2009
Laufzeit: 96 Minuten
FSK-12

Regie: Michel Hazanavicius
Cast: Jean Dujardin, Louise Monot

Plot: Geheimagent OSS 117 hat eine neue Mission: Frankreich will in den Besitz eines Mikrofilms gelangen, der eine Liste mit Nazikollaborateuren enthält. Diese ist in Besitz des ausgewanderten Nazischergen Professor von Zimmel, der dafür im Gegenzug 50.000 Franc verlangt. Klingt eigentlich nach einer einfachen Mission, doch wie so oft kommt alles anders und OSS 117 sieht sich schnell ziemlich planlos umgeben von Chinesen, Nazis, Hippies und dem Mossad.

Spannung: 7/10
Atmosphäre: 7/10
Action: 8/10
Humor: 9/10
Anspruch: 6/10
Unterhaltungswert: 9/10

Cast: 9/10
Score: 8/10
Screenplay: 8/10
Produktion: 8/10
FX: 7/10
Gore: 2/10
Synchro: gut (furchtbar/schlecht/mäßig/ok/gut/ausgezeichnet)
Mainstream: Ja


Kurzinhalt:
  • Miniröcke, Smokings, starke Drinks: 65%
  • Agenten, harte Handkanten, MacGuffins 100%
  • Sean Connery à la française: 120%

Bewertung: OSS 117 ist sowas wie der französische James Bond - nur dass das erste Buch zu OSS 117 bereits 1949 entstand, Ian Fleming erfand seinen James Bond erst 1952. Die Filme wiederum orientierten sich klar am erfolgreichen Pendant aus Großbritanien - bis auf die letzten beiden, die nun klar den klassischen Agentenfilm (und James Bond insbesondere) aufs Korn nehmen. Doch während amerikanische Parodien, wie Top Secret!, Austin Powers usw. hauptsächlich auf Holzhammer-Slapstick setzen, geht OSS 117 - bei allen Albernheiten - doch einen etwas subtileren, doch bissigeren Weg und entlarvt den Agentenfilm als Spiegel des miefigen Weltbilds der 60er Jahre und westlicher Arroganz.


OSS 117 ist - Hand aufs Herz - ein chauvinistischer, überheblicher, egozentrischer, rassistischer, tendenziell antisemitischer und homophober Trottel - freilich ohne dass es ihm selbst bewusst sein würde. Und so stolpert OSS 117 von einer peinlichen Situation in die nächste, redet sich um Kopf und Kragen, nur um am Ende mehr oder minder zufällig doch noch die Kurve zu kriegen: Inspector Clouseau lässt schön grüßen.
Hauptdarsteller Jean Dujardin, der schon im ebenso tollen Vorgänger den Agenten miemen durfte, ist hierbei ein echter Glücksgriff, beherrscht er doch breites, Charme versprühendes Grinsen ebenso wie selbstgefälliges, weltmännisches Gebaren und die typischen James Bond Moves - und das besser als Sir Thomas Sean Connery himself!


Dabei gelingt ihm das Kunststück, trotz seiner zahlreichen menschlichen Verfehlungen immernoch sympathisch und "Identifikationsfigur" (falls man das so sagen kann) zu bleiben, was einem sonst auch den Spaß verdorben hätte.. Genauer genommen wächst einem die Figur des OSS 117 sogar schnell ans Herz, und deshalb hoffe ich auch inständigst, dass es (möglichst schnell) einen dritten Teil geben wird.
Hervorzuheben ist auch die fantastische Ausstattung, zusammen mit dem schön auf alt gefarbfilterten Bild gibt sich so tatsächlich der Eindruck, einen Agentenschinken aus den 60ern zu sehen (wer's zu "cheesy" findet, soll sich mal Gefahr: Diabolik! von Mario Bava anschaun). Der Score ist ebenso gelungen und für die Synchro, die auch ordentlich daneben hätte gehen können, zeichnet sich zum zweiten Mal Oliver Kalkofe aus, der hier einen äusserst guten Job getan hat.


Fazit: Eine urkomische Parodie auf die angestaubten Agentenfilme um James Bond und Co.! Hier passt alles zusammen, es gibt tolle Musik, Klamotten, Frisuren und schöne, knapp berockte Frauen, Schiessereien und und und.. Ich würde sagen "der bessere Austin Powers", wäre OSS 117 nicht so eindeutig um Längen besser, dass man Mike Myers überdrehten Klamauk am besten direkt vergessen sollte. Ganz klare Empfehlung!


8.5/10

(Die Trailer, die im Netz zu finden sind, sind nur halb so gut/lustig wie der eigentliche Film und deshalb gibt's hier diesmal auch keinen.)

Artverwandtes / Für Freunde von:
OSS 117: Der Spion, der sich liebte
James Bond: Goldfinger, Moonraker usw.
Casino Royale (1967)

Freitag, 23. Juli 2010

Review: Nightmares in Red, White and Blue


Nightmares in Red, White and Blue


Produktionsland: USA
Jahr: 2009 
Laufzeit: 96 Minuten
FSK-18


Regie: Andrew Monument
u.a. mit: John Carpenter, George A. Romero, Larry Cohen


Anspruch: 6/10
Unterhaltungswert: 8/10

Screenplay: 7/10
Produktion: 7/10
Synchro: ok (furchtbar/schlecht/mäßig/ok/gut/ausgezeichnet)


Bewertung: Die Filmdoku Nightmares in Red, White and Blue umreisst die hundertjährige Geschichte des amerikanischen Horrorfilms, von den ersten, expressionistischen Gehversuchen im Stummfilm, über Monsterfilme, Tierhorror, Slasher - bis hin zum modernen Terror- und Torturehorror. (Ausländische Horrorfilme bleiben dabei jedoch aussen vor.) Jeder wichtige Meilenstein des Horrorgenres ist hierbei vertreten, zwischen den Filmvorstellungen kommen, ganz im üblichen Doku-Stil, namhafte Genreregisseure zu Wort und zudem wird die Entwicklung des Horrorfilms auch mit dem gesellschaftlichen Wandel in Bezug gesetzt.


Jedoch: gerade weil die Macher offensichtlich den Anspruch hatten, eine möglichst vollständige Horrorhistorie zu schaffen, bleibt leider der Eindruck, dass man nie über die Tiefe einer N-TV Flugzeugträger-Reportage hinauskommt. Es reiht sich Filmschnippsel an Filmschnippsel, dazwischen schwärmt ein Regisseur, wie sehr ihn der und der Film beeindruckt und beeinflusst hat und auch die Gesellschaftsreflexion des Horrorfilms lässt sich zwar nicht leugnen, wirkt aber manches mal auf Grund der mangelnden Analyse deplaziert und aufgesetzt. Eine umfangreiche Behandlung jedes einzelnen Films würde im Hinblick auf die Lauflänge natürlich schnell den Rahmen sprengen, eine kleinere Auswahl an kritisch betrachteten Filmen mit mehr Hintergrundinformationen wäre aber eine sinnvolle Alternative gewesen. Ebenso hätte ich mir mehr Informationen über die Entstehungsprozesse, die Produktion und Inszenierungskniffe gewünscht.



Trotzdem, Genrefreunde und besonders Horror-"Einsteiger", kommen hier ganz auf ihre Kosten und erfreuen sich an einer Zusammenfassung der Geschichte des Horrorfilms im Schnelldurchlauf - und nichts anderes will Nightmares in Red, White and Blue auch sein. Wie traumhaft wäre es, wenn sich nun ein paar Kenner vom Schlage eines Jörg Buttgereit und/oder Christian Keßler ebenfalls auf filmische Weise dem europäischen (und vorallem italienischen) Horrorfilm nähern würden!

Fazit: Alte Hasen erfahren hier zwar wenig neues, dafür gibt's recht interessante Interviews, jede Menge Nostalgie und fröhliche Erinnerungen - da lacht das Horrorherz! Mehr Tiefe und kritische Analyse und Nightmares in Red, White and Blue hätte das Zeug zu einem echten Doku-Knaller gehabt.

7/10

Sonntag, 6. Juni 2010

Betr.: Kinoreviews

Heute gab es mit dem Review zu Survival of the Dead zum ersten Mal ein Review zu einem Kinofilm. Da ich bei Kinofilmen nicht die Möglichkeit (oder das nötige Kleingeld habe) diese ggf. mehrmals anzusehen, fallen diese Reviews unter Umständen etwas weniger umfangreich aus und können sich mit Erscheinen der DVD VÖ nach erneuter und freilich intensivster Auseinandersetzung noch ändern.

Kinoreview: Survival of the Dead


Survival of the Dead
Originaltitel:
Survival of the Dead

Produktionsland: USA
Jahr: 2009
Laufzeit: 86 Minuten
FSK-18
Regie: George A. Romero
Cast: Alan Spang, Kenneth Welsh, Kathleen Munroe

Plot: Die Zombie-Apokalypse hat die Welt in einen lebensfeindlichen Ort verwandelt, in dem sich nur noch einzelne, versprengte Gruppen von Überlebenden dem allgegenwärtigen Tod entgegenstellen. Eben eine jener Gruppen macht sich auf den Weg nach "Plum Island", einer Insel auf der es sich vergleichsweise ruhig leben lassen soll. Doch dort geraten sie nur zwischen die Fronten zweier, seit ewigen Zeiten verfeindeter Familienclans - und die bevorzugt Menschenfleisch löffelnden Untoten sind natürlich auch noch da.

Kurzinhalt:
  • Zombies: 75%
  • Western: 25%
  • Splatter & Gore: 8/10
  • Cowboyhüte: 70%
Bewertung: Da ist er nun, der neue Romero. Nachdem ich die ersten negativen Kritiken gelesen hatte, nahm ich mir vor, bei allem was sich um Survival of the Dead dreht, die Augen zu schließen und mir den Film nicht kaputtmachen zu lassen. Weitestgehend ist mir das auch gelungen und ich muss sagen: zum Glück!
Natürlich: Survival of the Dead erreicht weder Night of the living Dead, Dawn of the Dead, Day of the Dead und auch nicht Land of the Dead - aber zumindest mit letzterem spielt man immerhin in einer Liga. Durch den gelungenen Mix mit Western Elementen erreicht Romero es, auch hier wieder ein Unikat zu schaffen und lässt damit die (teils teuer produzierten) Genrekollegen der jüngeren Zeit peinlich alt aussehen.
Und auch wenn bei Survival of the Dead der Fokus weit weniger auf politischen und sozialkritischen Motiven liegt, als man es von Romero gewohnt sein mag, so sind diese dennoch unverkennbar und treffend. Was im Remake zu "The Crazies" nur mit Hängen und Würgen funktioniert, gelingt Romero scheinbar mit routinierter Leichtigkeit.



Wehrmutstropfen sind die teils arg offensichtlichen CGI-Einsätze, ebenso wie die nicht zündenden bzw. oftmals untergehenden komödiantischen Einlagen, der verhältnismässig hohe Gorefaktor kann darüber aber wieder hinwegtrösten. Die schauspielerischen Leistungen bestechen in erster Linie durch penetrantes Overacting, vorallem die übermässige pseudo-Coolness des von der Gruppe unterwegs aufgelesenen Jungspunds geht einfach nur auf die Eier. Verschenkt wurde auch einiges vom Potential eines Zombie-(Spät-)Western-Crossovers: Mit einem entsprechendem Score und den typischen Weitwinkelansichten - und warum auch nicht einigen italian shots? -  hätte noch einiges an cooler Atmosphäre geschaffen werden können - ganz ohne ermüdend markige Oneliner.


Fazit: Romero zeigt sich vielleicht nicht in Bestform, aber trotzdem ist Survival of the Dead ein spaßiger und einzigartiger Zombiestreifen geworden, der sich intelligenter und innovativer zeigt, als die schon traditionelle Namensgebung vermuten ließe. Denn trotz unübersehbarer inszenatorischer Schwächen schafft es Romero mit einer interessanten Konstellation von Charakteren und Interessensgruppen - auch wenn erstere zweidimensional bleiben - eine spannende Geschichte aufzutischen, die dem Genrefreund dank blutiger Beilagen auch nach mehrmaliger Verköstigung noch schmecken wird.


7/10


Artverwandtes / Für Freunde von:
Dawn of the Dead
Day of the Dead
Land of the Dead
Diary of the Dead
The Crazies
Shaun of the Dead

Externe Links:
Offizielle Webseite (inkl. Hi-Res Trailer, u.a.)

Samstag, 29. Mai 2010

Dennis Hopper gestorben


Es hat sich lange und qualvoll angekündigt, heute ist Schauspieler Dennis Hopper von uns gegangen. Mit Filmen wie Coppolas Apocalypse Now, Texas Chainsaw Massacre Part 2, Blue Velvet, Land of the Dead und natürlich Easy Rider wird er uns immer in guter Erinnerung bleiben. Rest in Peace, Billy...



Urheber des Bildes ist Antje Verena. Es gilt folgende Creative Commons Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 US-amerikanisch (nicht portiert).

Samstag, 15. Mai 2010

Trailer: The Crazies (2010)

Das Remake von George A. Romeros Klassiker "The Crazies" (1973) steht in den Kino-Startlöchern, mehr als Anlass genug den gelungenen Trailer zu zeigen. Was ich bislang an Kritiken gelesen habe, lässt gutes hoffen. Vielfach - und insbesondere im aktuellen Deadline Magazin - wurde der Film sogar als besser als das original bezeichnet - ich bin gespannt wie ein Flitzebogen. Trailer ab!